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Trump greift Walmart an: Preiserhöhung sorgt für Kontroversen

Donald Trump hat den Handelskonzern Walmart für dessen Hinweise auf Preiserhöhungen aufgrund der Zollpolitik seiner Administration kritisiert. Auf seiner Plattform Truth Social forderte Trump das Unternehmen auf, die Zollbelastungen nicht an die Verbraucher weiterzugeben. Er betonte, dass Walmart im vergangenen Jahr Milliarden Dollar verdient habe und daher in der Lage sei, die Kosten selbst zu tragen. Trump äußerte, Walmart solle die Zölle „essen“ und den Kunden keine zusätzlichen Gebühren berechnen.

Walmart, der größte Einzelhändler der Welt, hatte am Donnerstag gewarnt, dass die von Trump eingeführten höheren Zölle auf Importe aus China zu einem Anstieg der Preise führen könnten. In einer Reaktion auf Trumps Äußerungen erklärte der Konzern in einer E-Mail an die Nachrichtenagentur Reuters, dass man stets bemüht sei, die Preise so niedrig wie möglich zu halten. Diese Stellungnahme verdeutlicht, dass Walmart die Herausforderungen, die durch die Zollpolitik entstehen, ernst nimmt, jedoch auch seine Bemühungen um Preisstabilität betonen möchte.

Hintergrund der Zollpolitik

Fachleute haben wiederholt darauf hingewiesen, dass die höheren Zölle, die Trump auf viele Produkte aus China eingeführt hat, wahrscheinlich auch zu höheren Preisen für die US-Verbraucher führen werden. Die Zollpolitik Trumps zielt darauf ab, die inländische Produktion zu fördern, hat jedoch auch Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf die Verbraucherpreise aufgeworfen. Händler und Einzelhändler stehen unter Druck, die steigenden Kosten zu kompensieren, was in vielen Fällen zu Preiserhöhungen führen könnte.

Bereits Ende April war Trump in die Kritik geraten, als er den Onlinehändler Amazon wegen seiner Überlegungen zu den Auswirkungen der Zölle anprangerte. Berichten zufolge wollte Amazon bei jedem Artikel angeben, wie viel von den Preisen auf die von Trump eingeführten Zölle zurückzuführen sei. Trumps Sprecherin, Karoline Leavitt, bezeichnete dies als einen „feindlichen politischen Akt“. Aus Kreisen der US-Regierung wurde später bekannt, dass Trump Amazon-Chef Jeff Bezos kontaktiert hatte, um sich über die Angelegenheit zu beschweren. Trump behauptete, Bezos habe „das Problem“ schnell gelöst und „das Richtige“ getan. Amazon wies die Berichte über seine Preisangaben allerdings zurück und stellte klar, dass diese Informationen nicht veröffentlicht werden.

Die Debatte über die Auswirkungen der Zollpolitik auf die Verbraucher und die Reaktionen der großen Handelsunternehmen zeigt, wie komplex und umstritten die Themen Handel und Preise in den USA sind. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Monaten entwickeln wird und welche weiteren Maßnahmen die Unternehmen ergreifen werden, um den Herausforderungen der aktuellen Handelsbedingungen zu begegnen.

Quelle: https://orf.at/stories/3393964/