
China fordert Trump zu einem Verzicht auf
Die Ankündigung des US-Präsidenten Donald Trump zur Entwicklung eines neuen Raketenabwehrsystems mit dem Namen „Golden Dome“ hat internationale Besorgnis ausgelöst. Die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums äußerte, dass das Projekt das „weltweite strategische Gleichgewicht und die Stabilität“ gefährde. Sie warnte, dass Trumps Pläne ein Wettrüsten anheizen und den Weltraum in ein potenzielles Schlachtfeld verwandeln könnten. China kritisierte zudem die US-amerikanische Haltung, die nationale Sicherheit auf Kosten anderer Länder zu verfolgen.
Reaktionen aus Russland
Auch aus Russland kamen kritische Stimmen. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bezeichnete das Projekt als „souveräne Angelegenheit der Vereinigten Staaten“. Er betonte, dass die USA, wenn sie eine Bedrohung durch Raketen fürchteten, ein entsprechendes Raketenabwehrsystem entwickeln würden. Peskow forderte jedoch eine Abstimmung der US-Pläne mit der russischen Führung, um die strategische Stabilität wiederherzustellen. Zuvor hatte der Kreml bereits vor einem erhöhten Risiko von Kampfeinsätzen im Weltraum gewarnt und auf Gespräche zwischen Russland und China verwiesen.
Trump hatte am Dienstag Einzelheiten zu dem ambitionierten Projekt bekannt gegeben, das auf einem Budget von rund 175 Milliarden Dollar (etwa 155 Milliarden Euro) basiert. Der US-Präsident kündigte an, dass die erste Finanzierungssumme 25 Milliarden Dollar (rund 22 Milliarden Euro) betragen werde. General Michael Guetlein von den US-Weltraumstreitkräften wurde zum Leiter des Projekts ernannt. Kanada hat Interesse an einer Beteiligung bekundet, was durch Gespräche zwischen dem kanadischen Premierminister Mark Carney und US-Vertretern bestätigt wurde.
Technische Aspekte des Projekts
Das „Golden Dome“-Projekt soll bis zum Ende von Trumps Amtszeit im Januar 2029 fertiggestellt werden und wird eine zentrale Rolle in den Bundesstaaten Alaska, Florida, Georgia und Indiana spielen. Der Schutzschild ist inspiriert von Israels „Iron Dome“, der jedoch lediglich für die Abwehr von Kurzstreckenraketen konzipiert ist. Im Gegensatz dazu soll der „Golden Dome“ auch in der Lage sein, interkontinentale Raketen mit Atomwaffen abzufangen.
Das Konzept knüpft an frühere US-Pläne zur Entwicklung eines Raketenabwehrsystems an, die bereits während der Reagan-Administration in den 1980er Jahren diskutiert wurden. Trump kündigte an, dass ein Netzwerk von Satelliten zur Erkennung, Verfolgung und eventuell Abfangung von Raketen aus Russland und China geschaffen werden soll. Verteidigungsminister Pete Hegseth bekräftigte, dass das System sowohl konventionelle als auch nukleare Bedrohungen abwehren könne.
Politische Herausforderungen und Finanzierung
Trotz der ambitionierten Pläne steht das Projekt vor politischen Herausforderungen und unsicherer Finanzierung. Im kommenden Jahr finden in den USA Zwischenwahlen statt, bei denen die Republikaner möglicherweise ihre Mehrheit im Kongress verlieren könnten. Dies könnte erhebliche Auswirkungen auf die Umsetzung des Raketenabwehrsystems haben. Demokratische Abgeordnete haben bereits Bedenken geäußert, insbesondere hinsichtlich des Beschaffungsprozesses und der möglichen Beteiligung von SpaceX, dem Unternehmen von Elon Musk.
Zusätzlich zu dem geplanten neuen System nutzen die USA bereits existierende Raketenabwehrsysteme in verschiedenen Konflikten, wie beispielsweise zur Verteidigung der Ukraine gegen russische Angriffe. Auch Israel setzt US-Technologie zur Abwehr iranischer Angriffe ein, was die geopolitische Dimension der aktuellen Entwicklungen weiter verstärkt.
Quelle: https://orf.at/stories/3394512/
