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Strategie zur Verbesserung des Hochwasserschutzes: Zehn Maßnahmen im Überblick

Umweltminister Norbert Totschnig (ÖVP) hat ein umfassendes Zehnpunkteprogramm vorgestellt, das darauf abzielt, den Hochwasserschutz in Österreich zu verbessern. Dieses Programm wird insbesondere durch die steigenden Risiken des Klimawandels und die damit verbundenen extremen Wetterereignisse, wie häufigere Starkregen und Hochwasser, motiviert. Der Minister betonte, dass in Österreich rund 800.000 Menschen in Risikogebieten leben und dass es dringend notwendig sei, die bestehenden Schutzsysteme zu optimieren und auszubauen.

Finanzielle Mittel und Projekte

Derzeit investiert die österreichische Regierung jährlich 100 Millionen Euro in den Hochwasserschutz, was ermöglicht, alle relevanten Projekte umzusetzen. Totschnig erläuterte, dass mit dieser Summe derzeit etwa 600 Schutzprojekte realisiert werden. Seit dem Jahr 2002 wurden in Summe mehr als 2,2 Milliarden Euro in den Hochwasserschutz investiert, was die Wichtigkeit und Dringlichkeit dieser Maßnahmen unterstreicht. Das neue Programm „Zukunft Hochwasserschutz 2024+“ basiert auf den Lehren, die aus vergangenen Hochwasserkatastrophen gezogen wurden, und soll eine nachhaltige Verbesserung der Schutzmaßnahmen gewährleisten.

Die geplanten Maßnahmen umfassen neben der Evaluierung der bestehenden Schutzsysteme auch den Wiederaufbau von beschädigter Infrastruktur. Ein aktuelles Beispiel für solche Sanierungsmaßnahmen sind die Arbeiten an der Leitha in Niederösterreich. Zudem sind der Bau neuer Anlagen und die Schaffung von Platz für Wasser durch gezielte Raumplanung und Flächensicherungsinitiativen Bestandteil des Programms. Totschnig stellte klar, dass Grundstücksbesitzer, deren Flächen für Sicherungsmaßnahmen benötigt werden, entschädigt werden.

Öffentlichkeitsarbeit und Eigenverantwortung

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Maßnahmenplans sind regelmäßige Übungen für Einsatzorganisationen und die Bevölkerung. Totschnig hebt hervor, dass die Aktivierung der Eigenverantwortung jedes Einzelnen von großer Bedeutung ist. In diesem Zusammenhang empfiehlt Christian Schimanofsky, Direktor des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV), der Bevölkerung einige einfache, aber effektive Maßnahmen zur Verbesserung des persönlichen Hochwasserschutzes. Dazu gehört unter anderem der Einbau von Rückstauklappen, die verhindern, dass Wasser aus dem Kanal in die Häuser zurückfließt, sowie der Kauf von Sandsäcken zur Sicherung des eigenen Eigentums.

Ein weiteres Element des Programms ist die Sicherheitsfigur „Helmi“, die gezielt in Schulen eingesetzt wird, um Kinder über Hochwasserschutz und Sicherheitsmaßnahmen aufzuklären. Durch diese umfassenden Maßnahmen sollen sowohl die Infrastruktur verbessert als auch das Bewusstsein und die Verantwortung der Bürger in Bezug auf Hochwasserschutz gestärkt werden.

Quelle: https://orf.at/stories/3394712/